Hyundai
Wasserstoff-Elektro-SUV NEXO

© Hyundai | Cockpit des Wasserstoff-Elektro-SUV NEXO

Februar 2020

Die Thematik Wasserstoff im Verbrennungsmotor schien vor zehn Jahren nicht mehr aktuell zu sein. Es ist rigoroser CO2-Gesetze geschuldet um dem Konzept jetzt wieder Attraktivität zu verleihen und die Entwicklung weiter auszubauen. Im großen und globalen Straßennetz Europas bewegen sich heute mehr Brennstoffzellenfahrzeuge der Marke Hyundai, als in Summe aller anderen Hersteller. Mit dem ix35 Fuel Cell brachte Hyundai als weltweit erster Fahrzeughersteller ein mit Wasserstoff betriebenes Serienfahrzeug ab 2013 auf den Markt. Der ix35 Fuel Cell Nachfolger, das bullige Mittelklasse-SUV Nexo, wird weltweit ausschließlich mit Brennstoffzellenantrieb angeboten. Der Hyundai NEXO ist ein Fahrzeug mit Brennstoffzelle die Strom für den Elektromotor produziert. Im Inneren reagiert Wasserstoff mit Sauerstoff, die im Wasserstoff gespeicherte Energie wird in Strom umgewandelt, welcher den Motor antreibt. Das Beste daran ist: Schädliche Abgase gibt es keine, denn aus dem Auspuff entweicht ausschließlich Wasserdampf.

Die vielen Knöpfe auf der Mittelkonsole im Cockpit widerspiegeln sich in einem interessanten Design. Sie sind aber logisch sortiert. Eine Reihe gilt für die Navigation, eine weitere für das Klimasystem. Darunter befindet sich das Tastenfeld für die Fahrstufen und der Drehdrücker fürs Infotainment. Die 163 PS bei 395 Nm bewegen das 1,8 Tonnen schwere Automobil mühelos. Und das geschieht ruhig, lautlos und gleitend. Kurven durchfährt der Hyundai auch bei höheren Tempi spurtreu und sicher. Es ist ein wunderbares Fahrzeug.

Der Hyundai NEXO ist mit dem größten Tank aller verfügbaren Brennstoffzellen Pkw ausgestattet. Mit bis zu 6,33 Kilo Wasserstoff lassen sich – die unter dem Kofferraumboden und dem Rücksitz montierten – drei gleich großen Karbontanks befüllen. Dank optimiertem Antriebsstrang ergibt sich mit 756 km die größtmögliche Reichweite. Aber eigentlich ist es nicht die Reichweite welche über die Alltagstauglichkeit eines Fahrzeugs entscheidet, sondern wie schnell es sich wieder volltanken bzw. laden lässt. Da sind Tankstellen und Ladestationen für alternative Antriebsarten wie die H2 Technologie mit ihren 5 Minuten Ladezeiten gegenüber den Stromsäulen doch eindeutig im Vorteil – solange man jedoch rechtzeitig eine solche findet. Auch wenn vorrangig die Bus- und Flottenbetreiber im Fokus der Hersteller liegen, der Pkw-Markt ist langfristig eine weitere Option, kommen sämtliche Motorklassen in Frage. Hier ist man jedoch stärker von einem flächendeckenden H2-Tankstellennetz abhängig als im Nutzfahrzeugsektor. Dort erfolgt die Betankung zumeist in zentralen Depots der Unternehmen, Institutionen oder Behörden. Die Kombination des SUV Crossovers mit fortschrittlichsten Technologien der Elektrifizierung bezeichnet Hyundai als FUV, Future Utility Vehicle.

Der Kauf von privaten PKW, die ausschließlich mit Elektroantrieb oder einem Brennstoffzellenantrieb ausgestattet sind, wird mit 4.000 Euro gefördert – sogenannte Plug-in Hybride mit 1.500 Euro – laut Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Bei dem heutigen Stand der Entwicklung und der Möglichkeiten des Betriebes ist das Fahrzeug kein Schnäppchen. Eine Anschaffung ist wahrscheinlich eher eine Frage der Philosophie und nicht eine der Kalkulation.

FAZIT: Der All-New Hyundai NEXO – das FUV von Hyundai – ist das Future Utility Vehicle.

Prof. Ali Meyer | Editor-in-Chief | IN VINO VERITAS | 5. Februar 2020 ◼